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Abgezockter Tabellenführer zwingt Neheim erneut in die Knie

Wieder war es das Duell „David gegen Goliath“, wieder ging der SC Neheim als Verlierer vom Platz: Am Samstag, den 19. Februar, mussten sich die Rot-Weißen im Flutlichtspiel der Westfalenliga Staffel 2 dem TuS Bövinghausen mit 1:3 (0:1) geschlagen geben. Nach der 0:2-Niederlage im Hinspiel blieb die Bruchhage-Elf damit auch im Rückspiel gegen Kevin Großkreutz und Co. punktlos. Der Ehrentreffer von Johannes Thiemann in der ersten Minute der Nachspielzeit kam zu spät.

300 Zuschauer hatten den Weg auf die Sportanlage des TuS Bövinghausen gefunden, um sich die Partie des Tabellenführers gegen den SC Neheim nicht entgehen zu lassen. Dabei bekamen die Beobachter ein Spiel zu sehen, dass die Mannschaft um Weltmeister Kevin Großkreutz zwar nicht nach Belieben diktierte, im Stile eines Titelkandidaten aber zu lenken wusste. In die Karten spielte den Hausherren dabei ein frühes Tor von Elmin Heric, der die Kugel aus einem äußerst spitzen Winkel an SC-Schlussmann Leon Zielonka vorbeibrachte (9.). Der war für Adrian Dybiec zurück zwischen die Pfosten gerückt und hatte zuvor schon gegen André Witt das kurze Eck zugemacht (3.), musste sich sechs Zeigerumdrehungen später aber geschlagen geben.

Von dem frühen Nackenschlag mussten sich die Gäste erst einmal erholen, die Bövinghausen zwar über die gesamte Spieldauer Paroli boten, offensiv aber kaum nennenswert in Erscheinung traten. Eine scharfe Hereingabe von Patrick Nettesheim in der 16. Minute, die im Zentrum keinen Abnehmer fand, war aus Sicht der Rot-Weißen schon die größte Möglichkeit im ersten Spielabschnitt, während die Gastgeber das Gaspedal auch nicht wirklich durchdrückten, aber immer wieder zu Möglichkeiten kamen. Emre Yilmaz verhinderte in der 34. Minute auf der Linie das mögliche 2:0 für den TuS, das im Anschluss auch Elmin Heric zwei Mal liegen ließ (41. und 44.).

Serhat Uzun (links) und der SC Neheim mussten sich dem TuS Bövinghausen mit 0:3 geschlagen geben. Foto: Jan Stratmann
Auch in der zweiten Halbzeit waren die Offensivbemühungen des Tabellenführers nicht von Erfolg gekrönt, während der SC Neheim, bei dem Stürmer Gianluca Greco zunächst nur auf der Bank saß, weiterhin Schwierigkeiten hatte, sich ins letzte Drittel zu kombinieren. Eine Antwort auf die von Trainer Alex Bruchhage in den vergangenen Monaten immer wieder bemängelte Effizienz bei der eigenen Chancenverwertung konnte seine Mannschaft insgesamt nicht geben, da sich die Rot-Weißen bei der mit zahlreichen Ex-Profis gespickten Truppe aus dem Dortmunder Westen schlichtweg keine Möglichkeiten erarbeiten konnten.
So tickte die Uhr gnadenlos gegen die Sauerländer, denen nach dem coronabedingten Ausfall des Heimspiels gegen den SV Sodingen und der 0:2-Auftaktniederlage gegen die SpVgg Hagen 1911 der Fehlstart ins Jahr 2022 drohte. Und diesen konnten die ganz in rot gekleideten Gäste letztlich auch nicht mehr abwenden, da Bövinghausen den knappen Vorsprung abgezockt zu verteidigen und in der Schlussphase noch auszubauen wusste. Nach zwei aus Abseitspositionen heraus erzielten Toren stand der eingewechselte Sebastian Mützel in der 83. Minute nicht im strafbaren Bereich und sorgte für die Vorentscheidung. Kapitän Dino Dzaferoski legte sogar noch das 3:0 nach (88.), ehe Johannes Thiemann kurz vor Abpfiff per Gewaltschuss den Ehrentreffer für den SC erzwang (90.+1).

„Ich glaube, dass wir das Spiel von der ersten Minute an dominiert und bis zum Ehrentreffer keine einzige Torchance zugelassen haben. Das war sehr souverän. Vor allem im Zentrum und defensiv war das von uns brutal. Offensiv haben wir einfach unsere Qualitäten, was man wieder gesehen hat. Wir sind mit drei Siegen aus der Winterpause gestartet und haben vorgelegt. Jetzt müssen die anderen erst einmal nachlegen“, sagte Kevin Großkreutz gegenüber match-day.de. Alex Bruchhage erklärte: „Der Sieg für Bövinghausen ist hochverdient, das muss man anerkennen. Das frühe Tor hat dem TuS natürlich in die Karten gespielt. Wir haben es nicht geschafft, den Gegner wirklich unter Druck zu setzen. Der Tabellenführer hat es sehr routiniert heruntergespielt.“

Bericht wurde zur Verfügung gestellt von match-day.de